Collection du Crest
Die chronologisch geordnete Sammlung dokumentiert die Genfer Kunstgeschichte vom 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts und widmet sich thematisch vor allem mit dem See und den umliegenden Bergen. Die zahlreich vertretenen Ansichten des Genfersees reihen sich an Motive aus dem Wallis, aber die Sammlung umfasst auch eine Reihe figürlicher Darstellungen und Aktbilder, Stillleben sowie einige historische Themen.
Geschichte der Sammlung
Als Jean-Louis Micheli zu Weihnachten 1946 ein Gemälde mit dem Titel «Bois de Jussy» des Malers Alexandre Calame nach Hause brachte, ahnte sein junger Sohn Yves (kaum zehn Jahre alt) noch nicht, welche Wirkung dieses Werk, das ihn faszinierte, einmal haben sollte. Im Laufe der Zeit weckte dieses Gemälde in ihm den Ehrgeiz, eine Sammlung von Werken Genfer Künstler zusammenzutragen. Sechzig Jahre später führte ihn seine Kunstbegeisterung dazu, einen eigenen Raum zu schaffen, in dem die über hundert Gemälde und Skulpturen präsentiert werden: die Collection du Crest.
Die Werke stammen von so berühmten Meistern wie Jean-Etienne Liotard, Jacques-Laurent Agasse, James Pradier und Ferdinand Hodler, aber auch aus den Ateliers weniger bekannter, aber ebenso talentierter Künstler. Der gemeinsame Nenner dieser grossen Vielfalt an Künstlern ist ihr Beitrag zum Aufschwung der Genfer und Schweizer Kunst, sowie bei manchen sogar der internationalen Kunst. Jeder von ihnen hat eine sehr enge Beziehung zur Calvinstadt, sei es, dass er hier geboren wurde, hier studiert oder eine wichtige Phase seiner künstlerischen Entwicklung verbracht hat. Darüber hinaus bestehen zwischen all diesen Künstlern zahlreiche Verbindungen, seien sie beruflicher oder familiärer Natur. Barthélemy Menn, der über ein halbes Jahrhundert lang an der Kunsthochschule lehrte, hatte sogar viele von ihnen als Schüler, darunter Auguste Baud-Bovy und Ferdinand Hodler.
Einzigartige Architektur
Der Ausstellungsraum der Sammlung wurde von Charles Pictet & Baptiste Broillet, Partner Architekten, entworfen. Die Galerien wurden in einem grossen, ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäude eingerichtet, das nach einem Brand im Juni 1989 wieder aufgebaut worden war. Der frühere Heuboden im Obergeschoss hatte seine landwirtschaftliche Funktion verloren und bot sich dank seiner Grösse für die Präsentation der Sammlung an.
Über den Hof des Landgutes gelangt man zum Eingang des Museums. Weite Räume und die Gliederung in kleinere Abteilungen, bieten die Möglichkeit, sowohl sehr grosse als auch kleinformatige Werke angemessen zu präsentieren. Bei der baulichen Gestaltung wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass sie sich möglichst harmonisch in die Architektur der Domaine einfügt, um den Besuchern ein einzigartiges Erlebnis zu bieten. Dank der grossen rautenförmigen Fenster bietet sich ein herrlicher Ausblick auf die umliegende Landschaft.