Ferdinand Hodler (1853-1918)
Prairie de printemps au pied du Salève, 1888
Öl auf Leinwand
Unten rechts signiert : F Hodleravom Künstler auf der Rückseite annotiert : ; à Mademoiselle Louise Ja(c)ques par sentiments de reconnaissance F. Hodler.
80,5 x 100,5 cm


Hodler schuf 1888 mehrere Landschaftsbilder von der Landschaft am Fuße des Salève. Die Komposition ist insofern gewagt, als sie eine Nahaufnahme der zart gefärbten Wiesenblumen im Vordergrund mit den Kalksteinaufschlüssen des Salève dahinter kombiniert. Der Betrachter entdeckt die Blumen, als wäre er selbst auf Bodenhöhe und läge im Gras. Die Art und Weise, wie Hodler die Komposition einrahmt, indem er die unteren Enden der Blumenstiele abschneidet, vermittelt den Eindruck von Unmittelbarkeit. Die blassrosa und blauvioletten Skabiosen sind von Gräsern durchsetzt, und die Art und Weise, wie sie gemalt sind, ist impressionistisch. Anstatt sich auf eine getreue Darstellung der Natur zu beschränken, wollte Hodler, dass seine Landschaften beim Betrachter Gefühle auslösen. So erklärte er: „Die Malerei kann nur Empfindungen darstellen, und diese müssen stark, rein und ungetrübt sein, um sich direkt von der Oberfläche durch Form und Farbe auf den Betrachter zu übertragen.“ Wie eine eigenhändige Widmung auf der Rückseite des Gemäldes belegt, schenkte Hodler das Bild seiner Schwägerin Jeanne-Louise Jacques.