Firmin Massot (1766-1849)
Portrait présumé de la marquise de Chamillard 1810
Öl auf Leinwand
Unten links signiert, datiert und situiert : F. Massot Genève / 1810
69 × 87.5 cm
Firmin Massot war erst elf Jahre alt, als er in die École des beaux-arts in Genf eintrat. Er besuchte später Kurse für Zeichnen nach der Natur von Jean-Étienne Liotard an der Société des arts. Von Anfang an spezialisierte sich Massot auf Porträtmalerei und arbeitete mit seinen Zeitgenossen zusammen, die ebenfalls in der Collection du Crest vertreten sind, dem Landschaftsmaler Wolfgang-Adam Toepffer und der Tiermaler Jacques-Laurent Agasse. Massot fand daraufhin großen Anklang beim Genfer Adel und der Bourgeoisie, die bei ihm kleine und mittelgroße Porträts in Auftrag gaben. Er erhielt auch Aufträge von renommierten ausländischen Mäzenen wie Madame Récamier und Kaiserin Joséphine. Unser Werk ähnelt in Größe und Komposition dem Porträt von Ariane de la Rive, der späteren Madame Philippe Revilliod im Musée d’art et d’histoire de Genève, das Massot ein Jahr zuvor, im Jahr 1809, gemalt hatte. Beide zeigen eine Frau, elegant im Empire-Stil gekleidet, sitzend am Fuß eines sorgfältig gezeichneten Baumes in der Landschaft. Der natürliche Stil der englischen Porträtmalerei war damals in ganz Europa sehr beliebt und sein Einfluss ist hier deutlich zu erkennen.Die Natur ist frei; kleine Äste und Steine liegen verstreut über den Weg, links ragt ein Buschzweig vor der Harfe in den Vordergrund, während eine große Pflanze mit roten Blüten und ausdrucksstarken Beeren rechts den purpurroten Kaschmirschals widerspiegelt. Die Identität der hier abgebildeten Figur ist bis heute nicht bestätigt worden.