Jean-Daniel Ihly (1854-1910)
Carriers au travail au bord de la Rade de Genève, 1896
Öl auf Leinwand
Unten rechts signiert und datiert : D. Ihly. 96
190 x 325 cm


Ihly wurde in eine bescheidene Handwerkerfamilie aus dem Großherzogtum Baden hineingeboren und studierte Malerei in Genf und später in Paris. Nach einer Zeit in Florenz kehrte er nach Genf zurück, wo er von 1887 bis 1901 Zeichenkurse gab. Er zeichnete sich dadurch aus, dass er die Säulen des Palais des beaux-arts auf der Schweizerischen Landesausstellung 1896 verzierte, und malte mehrere dekorative Tafeln für das Hotel Beau-Rivage in Genf. Ihlys sozial engagierte Malerei stellt die Landflucht, die Armut und den industriellen Aufschwung um die Jahrhundertwende detailliert dar. Hier malt er die Steinträger aus den Steinbrüchen von Meillerie (Frankreich). Diese nach einem französisch-provenzalischen Dialektwort „bacounis“ genannten Schiffer, die sowohl schweizerischer als auch französischer Herkunft – entladen mit Hilfe von aus Holz gebauten Schubkarren die Steine, die aus den in Hochsavoyen gelegenen Steinbrüchen gewonnen werden. Die schweren Frachten werden in eigens dafür gebauten Segelbooten, die auch auf den Treidelpfaden gezogen werden können, nach Genf transportiert. In Meillerie waren fast hundert Männer aktiv und in den Steinbrüchen weitere zweitausend. Die Steinbrüche sind auch heute noch in Betrieb, allerdings wird dort kein Stein mehr abgebaut, sondern Kies für Baustellen.